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Termine

Geschichte der Winzerkapelle

Für diese kurze Übersicht haben wir neben musikvereinseigenen Dokumenten auch auf Dokumente des Gemeindearchivs sowie des Privatarchivs Manfred Esch zurückgegriffen.


Vor 1923
Dass es vor 1923 schon Blasmusik in organisierter Art und Weise in Wiltingen gegeben hat, lässt sich nicht belegen. Allerdings stand die Musik auch schon vor mehr als hundert Jahren hoch im Kurs. Davon zeugt zum einen der bereits im Jahr der französischen Revolution gegründete Kirchenchor, zum anderen lässt sich aber auch vor Gründung des Musikvereins bereits Instrumentalmusik nachweisen. Zu nennen ist hier, wenn er auch nicht als direkter Vorläufer angesehen werden kann, der Wiltinger Mandolinen- verein ,,Edelweiß‘‘, dessen Existenz von 1919 – 1921 bezeugt ist und der 1920 das Wiltinger Blumenfest ausrichtete.


1923 bis 1931
Das Gründungsjahr der Winzerkapelle ist umstritten. Wir gehen davon aus, dass im Herbst des Gründungsjahres der Freiwilligen Feuerwehr Wiltingen auch die Feuerwehrkapelle unter der Ägide von Oberbrandmeister Peter Weber aus deren Mitgliedern gegründet wurde. Der erste öffentliche Auftritt wäre demnach am 18. März 1924 anlässlich des Namenstags des Weingutsbesitzers Apollinar J. Koch gewesen. Ihrer erster Dirigent war Johann Rommelfanger aus Ayl, wobei sein Vorname ebenso unklar ist, wie das genaue Gründungsdatum.

 

Die Feuerwehrkapelle Wiltingen in den 1920er Jahren

 

 

Postkarte der SA-Standartenkapelle 29 in den 1930er Jahren 

 

Ab 1931
1931, keine zehn Jahre nach ihrer Gründung, beginnt das dunkelste Kapitel in der Geschichte unserer Kapelle. Zwei Jahre vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten in ganz Deutschland wird die Feuerwehrkapelle Wiltingen zur SA-Standartenkapelle 29 und damit zur einer Unterorganisation der NSDAP.
Musikalisch führt dies zu einem raschen Aufstieg. 1933 wird Peter Berschens neuer Dirigent und die Kapelle zur Funkausstellung in Berlin eingeladen und ein Konzert, damals sensationell, live im Radio übertragen. Im selben Jahr folgt ein Auftritt bei den Heilig- Rock-Tagen in Trier und ein Jahr später eine Reise nach Düsseldorf im Rahmen der Weinpatenschaft zwischen Wiltingen und der heutigen nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. 1936 soll, der mündlichen Überlieferung zufolge, auch eine Teilnahme am Reichsparteitag in Nürnberg zu den Terminen gehört haben. Bestätigen lässt sich das jedoch nicht.
Abseits einer womöglich guten musikalischen Qualität ist dieses Kapitel jedoch wenig rühmlich. Die SA-Standartenkapelle war das Hauptpropagandainstrument des organisierten Nationalsozialismus im Dorf und ein Großteil der Mitglieder waren überzeugte Nationalsozialisten. Unter ihnen auch solche, die sich persönlich den Verbrechen der Zeit schuldig machten.

 

1945 bis 1966
Der Zweite Weltkrieg ließ den Musikverein stark dezimiert zu- rück. Zudem erließ die französische Militärverwaltung strenge Auflagen zur Gründung von Vereinen oder anderen Gruppierungen. Erst auf mehrfaches Ersuchen des Wiltinger Pfarrers Karl Henn konnten am 27. Mai 1948 wieder sieben Musiker die Fronleichnamsprozession begleiten. Zehn Tage später, am 6. Juni, fand im Pfarrsaal die Neugründung des Musikvereins unter dem Namen ,,Die Harfe‘‘ statt. Präses war ebenjener Karl Henn, der Vorstand setzte sich sämtlich aus Inaktiven zusammen, da viele ehemalige Funktionsträger wegen ihrer Rolle in der NS-Zeit kein gewähltes Amt in einem Verein bekleiden durften. Abgesehen von diesen externen Maßnahmen fand jedoch praktisch keine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit statt und bereits am 26. Mai 1950 wurde der Musikverein abermals neugegründet.
1958 hatte der Musikverein seinen ersten Auftritt im Saarländischen Rundfunk anlässlich der Lese eines Nikolausweins durch das Weingut Koch. Der Mai 1959 markiert einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Vereins. Zu den ,,Wiltinger Saarweintagen‘‘ tritt der Verein erstmalig als ,,Winzerkapelle Wiltingen‘‘ auf, abermals wird das Konzert live im Saarländischen Rundfunk übertragen. Weitere vier Jahre vergehen, bis die Kapelle unter ihrem neuen Namen offiziell ins Vereinsregister eingetragen wird.

Berichten zufolge sind die Saarweintage 1959 auch das Fest, an dem die Winzerkapelle erstmalig das Wiltinger Weinlied konzertant aufgeführt hat, dessen Text bereits auf das Jahr 1947 zurückgeht. Zusätzlich trat zu diesem Fest auch die neue Winzertanzgruppe auf, welche die Winzerkapelle bei etlichen Auftritten bis in die 70er-Jahre hinein begleitete.
Die ausgehenden 50er- und beginnenden 60er-Jahre standen im Zeichen des Aufbruchs. Es konnten immer neue Instrumente angeschafft werden und das Orchester wuchs stetig. Auch überregionale Auftritte kamen dazu, so zum Beispiel Besuche auf amerikanischen Militärstützpunkten wie in Kaiserslautern. 1966 wechselte der Dirigentenstab von Peter Berschens zu dem aus Ruwer stammenden Andreas Will. Damit begann für die Winzerkapelle ein neues Kapitel, Peter Berschens stand dem Orchester 33 Jahre lang vor, so lange, wie kein anderer Dirigent.


Die 70er-Jahre
1972 besuchte die Winzerkapelle auf einer Reise Coburg und die innerdeutsche Grenze. Zu dieser Zeit nahm der Musikverein immer häufiger an Wertungsspielen teil und bekam ein wachsendes Können attestiert, was 1973 mit dem ersten Rang in der Oberstufe gipfelte.

Damit hatte Wiltingen ganz offiziell eines der besten Amateurorchester in der gesamten Region Trier. Anfang der 1970er Jahre wurden zudem Weinwerbe– und Konzertreisen nach Saarbrücken, Extertal, o.g. Coburg unternommen und 1971 dafür ein eigener Weinstand angeschafft.

 

1980er bis heute
1982 wird die erste Frau in die Stammbesetzung der Berliner Philharmoniker erhoben.
Bei der Winzerkapelle dauerte es noch zwei Jahre länger. 1984 wird das zweite Flügelhorn weiblich besetzt. Andrea Greif ist die junge Flügelhornistin, die später sogar Vorsitzende wird.

Festzug um 1960;
Schön ist ein Zylinderhut, wenn man damit marschieren tut.


Für die Teilnahme an einem Festzug wurden die zu dieser Zeit neu angeschafften Kopfbedeckungen ausgeführt. Vorneweg geht Dirigent Peter Berschens.

 

Vereinsfreundschaft mit Bremerhaven
In diese Zeit fällt auch der Beginn der Freundschaft mit dem Musikverein aus Bremerhaven. Der Legende nach urlaubte ein Musiker von dort 1982 an der Saar, konnte in Saarburg eine Winzerkapelle spielen hören und kam mit den Mitgliedern ins Gespräch. Es waren die Wiltinger.
So kam die erste Reise der Wiltinger nach Bremerhaven zustande, 1985 folgte der Rückbesuch. Auch in diesem Jubiläumsjahr ist wieder eine kleine Abordnung in Wiltingen.

Vereinsfreundschaft mit Teningen
Über einen Musiker der Winzerkapelle, Dirk Hausen, kam auch eine Verbindung mit dem baden-württembergischen Musikverein aus Teningen zustande. 2008 kam es hier zum bisher letzten Besuch.


Calella
2013 fuhr die Winzerkapelle auf großen Vereinsausflug ins katala- nische Calella an die Costa del Maresme. Hier wurde der Verein bereits vom neuen Dirigenten Lothar Breitmeier begleitet. In Calella gab die Winzerkapelle am 06.10.2013 ihr am weitesten von Wiltingen entferntes Konzert.


Osterkonzerte
Bis 2013 fand das Jahreskonzert der Winzerkapelle als Osterkonzert statt, auf diesen Termin fiel das erste Mal 1979 ein großes Konzert.


Dirigentenwechsel
Das erste Jahrzehnt der 2000er war geprägt von vielen Dirigentenwechseln. In Lothar Breitmeier fand man einen Orchesterleiter, der jetzt bereits zehn Jahre am Pult steht, länger als kein anderer im neuen Jahrtausend

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